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Die Trompete

Saxotrom

Infos aus Wikipedia.de

Man unterscheidet Naturtrompeten (wie die Barocktrompete) von den Klappentrompeten und Ventiltrompeten. Ohne Zusatz ist heutzutage die letztere gemeint; es gibt sie mit Drehventilen (auch genannt: Zylinderventil, Zylinderdrehventil) oder Pumpventilen (auch Périnet-Ventile genannt). Trompeten werden im Normalfall mit der linken Hand festgehalten, die drei mittleren Finger der rechten Hand betätigen die Ventildrücker. Bei Pumpventilen hält man die Ventilgehäuse etwa senkrecht, bei der Bauweise mit Drehventilen liegen die Ventilzüge etwa waagerecht. Beide Varianten waren zum Ende des 19. Jahrhunderts praktikabel entwickelt. Während in der Kunstmusik in deutschsprachigen Ländern fast nur Trompeten mit Drehventilen (Deutsche Trompeten, abgebildet im Kasten rechts) gespielt werden, ist die Trompete mit Pumpventilen (französische Bauart) das führende Instrument in der Unterhaltungsmusik. Aus diesem Grund nennt man sie im deutschsprachigen Raum oft auch fälschlicherweise Jazztrompete, in den meisten anderen Ländern wird sie aber auch im Sinfonieorchester eingesetzt.

Périnet-Trompeten sind gegenüber der Drehventil-Trompete mechanisch weniger aufwendig, erfordern aber eine häufigere Ventilpflege. Entscheidend für die Nebengeräusche beim Binden (Legatospiel) zweier Töne ist die Position der Ventile im Rohrverlauf der Trompete. Das erlaubt bei Périnet-Trompeten (Ventilposition: in der Hälfte des Gesamtrohres) die leichtere Generierung verschiedener Effekte durch nur teilweises Drücken des Ventils („schmieren“, „half valve“, „glissando“). Drehventil-Trompeten sind pflegeleichter in der täglichen Anwendung, die Ventile befinden sich im zweiten Zehntel der Gesamtlänge.


Trompetendämpfer
Der Anblaswiderstand (empfundener Luftwiderstand) fällt je nach verwendeter Bauweise (Périnet-/Drehventile) unterschiedlich hoch aus. Während bei Périnet-Ventilen ein geringer Luftwiderstand aus dem langen Mundrohr (ca. 25 cm) und der relativ großen Bohrungen (ca. 11,6–11,8 mm) resultiert, ist er bei den Modellen mit Drehventilen aufgrund der kleineren Bohrungen (ca. 10,8–11,2 mm) und des kurzen Mundrohres (ca. 14 cm) deutlich höher. Diese unterschiedliche Bauweise ermöglicht, dass bei Jazz-Trompeten häufig Mundstücke mit kleineren Bohrungen und flacheren Kesseln verwendet werden, was einen knackigeren, helleren Ton ergibt. Der typische „Heckel-Klang“ bei Trompeten mit Drehventilen entsteht vorrangig durch Verwendung trichterförmigerer Mundstücke.
Den größten Klangeinfluss hat vor allem der Mensurverlauf. Sekundär sind die Materialdicke (Wandstärke) als auch die Materialhärte. Dünnes (0,3–0,45 mm) Schallstück-Blech erfordert eine höhere Härte und mitunter einen am Schalltrichter zur Stabilisierung aufgesetzten 10-40 mm breiten Kranz, der mit ca. 35 mm Breite nach der Dresdner Trompetenwerkstatt „Heckel-Kranz“ benannt ist. Industriell gefertigte Schallstücke sind bis zu 0,8 mm dick (somit relativ schwer), müssen deswegen nicht so hart sein und haben zur Stabilisierung einen umgebördelten mit Draht eingelegten französischen Rand.


Trompete mit Pumpventilen
Die verwendeten Grundmaterialien beim Trompetenbau sind:
Messing für alles, was goldfarben aussieht
Goldmessing: Messing mit ca. 85–90 % Kupfer, sieht etwas rötlicher aus
Neusilber: Messing mit ca. 10–15 % Nickel für alles, was silbern aussieht
Bronze: Für die Wechselkörper des Drehventils bei besseren Instrumenten
Als Beschichtungen werden verwendet: Klarlack, Goldlack, Farblack, Silber, Gold, Nickel,
Für die Périnet-Ventile wird verwendet:
Messing für die Ventilgehäuse
bei den Ventil-Wechseln:
vernickeltes Messing, erkennbar an der einheitlichen silbrigen Beschichtung, auch in den Luftdurchgängen
Edelstahl, nichtrostend, Luftdurchgänge und Federgehäuse aus Messing
Monel, eine sehr nickelhaltige Speziallegierung, matt-grau, etwas selbstschmierend, angesetzte Teile aus Messing
Trompeten können offen oder mit Dämpfer gespielt werden. Außer der Lautstärke wird das Obertonspektrum verändert und somit ein anderer Klangcharakter erzeugt. Beim Spiel mit einer Hand veränderlich ist der Wah-Wah-Dämpfer aus Metall bzw. Kunststoff und der Plunger aus Gummi.
Der Preis einer neuen Trompete beginnt bei etwa 150 € und kann bei aufwendigen Spezialanfertigungen jenseits von 20.000 € liegen. In Mitteleuropa handwerklich gefertigte Instrumente kosten ab ca. 800 €, normale Orchester-Trompeten ca. 1500–3000 €. Bei der Anschaffung eines Neuinstrumentes ist fachlicher Rat unabdinglich. Gerade für Anfänger ist es wichtig, technisch gut funktionierende und sauber intonierende Instrumente auszuwählen. Dabei ist zu beachten, dass selbst baugleiche Modelle oft unterschiedliche Spiel- und Klangcharakteristiken aufweisen können.
Die Fertigungszeit einer Trompete beträgt ca.
einfache Industrieproduktion: 2 bis 8 Stunden,
einfache handwerkliche Designausführung: 25 Stunden,
Profiinstrument: ab 35 Stunden, je nach Materialausführung und Bearbeitungsaufwand.
Tonumfang [Bearbeiten]



Trompeterin
Die Trompete ist normalerweise ein transponierendes Musikinstrument und wird in verschiedenen Stimmungen gebaut. Am weitesten verbreitet ist das Instrument in B, gefolgt von C-, D- und Es-Trompeten, selten auch in A, E, H, F und in G. Der Tonumfang reicht bei den großen Trompeten (A bis Es) vom notierten und gegriffenen ges bis zum g3 oder höher. Äußerst begabte, geübte und auf hohe Töne spezialisierte Trompeter schaffen es sogar, Töne der fünfgestrichenen Lage zu spielen. Dieser Ambitus klingt auf der B-Trompete einen Ganzton tiefer, bei der A-Trompete eine kleine Terz tiefer und bei der C-Trompete wie notiert. Zum Erlernen des professionellen Trompetenspiels ist jahrelange Ausbildung und Übung nötig. Auch das richtige Mundstück und das Instrument sind hier von Bedeutung.
In Orchesterstimmen werden normalerweise die Transpositionen in C oder B verwendet, in älteren Werken, vor allem in Sinfonien, finden sich oft auch noch andere Stimmungen (meist E, Es, und F), die, in der Tradition der Naturtrompete und deren zugrundeliegender Naturtonskala, in der Grundtonart des Stückes stehen. Alle diese Stimmungen werden aber heute meistens mit demselben Instrument gespielt, wobei der Musiker die Stimme im Kopf transponiert. In den USA und vielen anderen Ländern sind dabei im Orchester C-Trompeten die Standardinstrumente, im deutschen Sprachraum wird die B-Trompete häufiger verwendet.
Im Posaunenchor dagegen werden zwar B-Instrumente gespielt, aber klingend notiert (in C, oder auch Kuhlo-Schreibweise). Der Posaunenchor-Bläser hat von Beginn an die Ventil-Griffkombinationen dieser Konstellation entsprechend gelernt; im eigentlichen Sinne transponiert er nicht mehr, sondern verwendet andere Griffe als der Orchestermusiker.
Varianten [Bearbeiten]
Die kleine Piccolotrompete, auch „Hohe Trompete“ genannt, existiert in verschiedenen Stimmungen (F, G, hoch B/A und hoch H/C), sie ist oft mit einem vierten Ventil (Quartventil) ausgestattet, das das Spielen tieferer Töne ermöglicht. Da sie besonders häufig für die Wiedergabe hoher Trompetenstimmen der Barockmusik verwendet wird, wird sie manchmal auch (fälschlich) Bachtrompete genannt. Wegweisend auf diesem Instrument waren Adolf Scherbaum, Maurice André und Ludwig Güttler.


Basstrompete in C
Die Basstrompete ist eine vergrößerte Form der Trompete im Tonumfang der Posaune und etwas höher. Sie ist meist in C oder B gestimmt und wird im Tenorschlüssel notiert. Die Basstrompete wird meist von Posaunisten gespielt, da sie in gleicher Tonlage der Posaune gebaut wird und ein ähnliches Mundstück wie diese hat. Sie ist ein relativ seltenes Instrument. Ein berühmtes Konzertwerk, in dem sie vorkommt, ist Le Sacre du printemps von Igor Strawinsky (Hier allerdings in Es gestimmt, also etwas höher). Aufgrund der Seltenheit hat die Basstrompete keine Solo-Konzerttradition und wird meist als Nebeninstrument bei Posaunisten verlangt.
Eine Taschentrompete sieht zwar kleiner aus, ist aber lediglich kompakter gewickelt als eine herkömmliche Trompete und daher von der Rohrlänge (und damit auch der Tonlage) her eine vollwertige Trompete in B. Allerdings ist der Klang durch den kleineren Schallbecher weniger strahlend als bei den üblichen Bauweisen; die Schallstückmensur entspricht mehr einem Kornett. Diese Instrumente eignen sich eher für Anfänger und/oder den Außeneinsatz, da ihr Schwerpunkt näher am Körper liegt und sie somit leichter über einen längeren Zeitraum zu halten sind.
Verwandte Instrumente [Bearbeiten]



Zum Vergleich (von oben): Barocktrompete in D, moderne Trompeten in B und D, Pikkolotrompete in B, Flügelhorn in B; rechts: Kornett in B.


Trompete in B (ohne Mundstück) von 1898
Von der Lage her eng verwandt mit der Trompete sind das Flügelhorn und das Kornett. Sie werden auch meistens von Trompetern gespielt, gehören aber aufgrund ihrer Mensur zur Hornfamilie. Eine weitere Variation der Trompete ist die oben erwähnte Basstrompete, welche sich in der Tenorhornstimmlage bewegt.
Das Flügelhorn hat eine weitgehend konische Mensur. Es ist im Klang deutlich weicher als die Trompete. Zwischen Trompete und Flügelhorn liegt das Kornett. Sein Klangcharakter ist etwas weicher als der der Trompete, jedoch härter als der des Flügelhorns.
Geschichte [Bearbeiten]

Schon die Ägypter vor 3500 Jahren spielten trompetenartige Instrumente (snb/sprich: scheneb) aus Metall, die gleiche Bauform dürfte auch die altjüdische Chazozra gehabt haben. Frühe Trompeten, wie die griechische Salpinx oder die römische Tuba waren langgestreckt und ohne Windungen. Die Hakenform des römischen Lituus und des keltischen Karnyx entstanden vermutlich durch die Verbindung eines geraden Rohrs mit einem krummen Tierhorn als Schallbecher. In der Form eines großen G war das römische Cornu gewunden. Die immer paarweise verwendeten Luren der Germanen erhielten ihre Form wahrscheinlich durch die Nachahmung von Mammutstoßzähnen. Vorrangig verwendetes Material für antike Blechblasinstrumente war Bronze, die im Wachsausschmelzverfahren bearbeitet wurde.
Ob die Kunst des Rohrbiegens von der Antike durch das Mittelalter tradiert wurde oder im Abendland neu entdeckt werden musste, ist nicht mit Sicherheit geklärt. Frühmittelalterliche Trompeten waren gestreckt. Gewundene Formen sind erst ab dem 14. Jahrhundert in ikonografischen Quellen nachzuweisen. Schriftlich wurde der Begriff Drometten bereits 1470 (in einem Dokument in Pirna) oder später Drommete (von Martin Luther bei seiner Bibelübersetzung zum Prophet Jesaja 18,3) verwendet. Als Standardform bildete sich im ausgehenden Mittelalter die einmal gewundene Langtrompete heraus, die als Barocktrompete bis zum Ende des 18. Jahrhunderts praktisch unverändert blieb. Der Tonumfang dieser Instrumente war auf die Naturtonreihe beschränkt, deren vierte Oktave (Clarinregister) eine vollständige Skala bereitstellt. Die Beherrschung dieser hohen Lage, das sogenannte Clarinblasen, gilt als die hohe Kunst barocker Trompetenmusik. Die Existenz einer mittelalterlichen Zugtrompete ist nach wie vor umstritten.
Vom ausgehenden Mittelalter bis ins Barock galt die Trompete als Herrschaftssymbol. Trompeter waren hoch angesehene Beamte. Nur zu hohen kirchlichen Festen war es erlaubt, dass sie mit anderen Musikern zusammen zu anderen Zwecken spielten.
Den Übergang zu Ventiltrompeten markieren zahlreiche „chromatisierte“ Varianten:
Bei der Stopftrompete handelte es sich um eine Trompete, die mit Hilfe der Hand und der Lippenspannung ein- bis zweieinhalb Töne tiefer gespielt werden konnte. Die Klangqualität litt jedoch stark. Der Ton wurde nicht nur leiser, sondern auch dumpf und matt. Das Verfahren, das sich beim Waldhorn großer Beliebtheit erfreute, hatte für Trompeten nur geringe Bedeutung.
Die Inventionstrompete ist gekennzeichnet durch zwei U-förmige Bögen. Der Vorteil dieser Trompete war, dass man die U-Bögen wechseln konnte. So hatte man hier auch die Möglichkeit von einer Grundstimmung auf weitere Grundstimmungen auszuweichen. Der Nachteil war, dass der Wechsel von einer zur nächsten Grundstimmung zu lange dauerte.
Die Fanfarentrompete (ursprünglich ein kurzes, ventilloses Blasinstrument) wurde um 1800 als Signalinstrument in der preußischen Kavallerie eingeführt. Für besondere Anlässe (Ankünden von Paraden oder anderen Ereignissen) kamen später die Heroldstrompeten, Instrumente mit Stoffbehängen, Wimpeln oder Fahnen zur Anwendung.
Die Zugtrompete der Stadtpfeifer (Tromba da tirarsi), verfügte über ein bewegliches Mundrohr, mit dessen Hilfe die Gesamtlänge des Instruments beim Spiel verändert werden konnte. Die Englische Zugtrompete des 19. Jahrhunderts funktionierte ähnlich wie die heutigen Zugposaunen mit einem U-Zug, der zusätzlich mit einem Rückstellmechanismus mit Feder versehen war. Mit solchen Instrumenten war eine chromatische (in Halbtönen fortschreitende) Tonleiter möglich. Doch mit der zunehmenden Virtuosität stieß die Zugtrompete an Ihre Grenzen.
Versuche, die Trompete mit Grifflöchern auszustatten, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelegentlich unternommen, kamen aber bis in die 1790er Jahre nicht über ein Experimentierstadium hinaus. Erst die von Anton Weidinger gebaute Klappentrompete konnte Publikum und Kritik überzeugen. Für dieses Instrument schrieb Joseph Haydn 1796 sein Trompetenkonzert Es-Dur, das bis heute das Standardwerk für Trompeter schlechthin ist. Grifflochsysteme, wie sie heute in der historischen Musikpraxis zum Spiel barocker Trompetenpartien Verwendung finden, sind moderne Adaptionen und haben keine historischen Vorbilder.
Die aus Schlesien stammenden Musiker Heinrich Stölzel (Hornist) und Friedrich Blühmel erfanden 1813 die so genannten Drehbüchsenventile, die den Luftstrom umleiten. Seit 1830 ist die heutige Bauform mit drei Ventilen bekannt (C. A. Müller, Mainz und F. Sattler, Leipzig). Das heute in der sogenannten Deutschen Trompete gebräuchliche Drehventil erhielt seine endgültige Ausformung vermutlich 1832 bei Joseph Riedl in Wien.
Bereits 1831 wurden Ventile in ein Posthorn eingebaut, das damit zum Cornet à pistons („Horn mit Ventilen“) wurde. Mit der 1837 patentierten Weiterentwicklung durch Gustave Auguste Besson wuchs die Beliebtheit dieses Kornetts in der Militär- und Salonmusik zu seiner bis heute gängigen Bauform.
Der durch das Kornett begonnene Verdrängungsprozess der Trompete aus den Orchestern wurde ab etwa 1890 wieder zugunsten der Trompeten umgekehrt. Die heute gebräuchliche B-Trompete hielt Einzug als Orchestertrompete und löste damit die alte F-Trompete ab.
Trompeten (oder ähnliche Instrumente) wurden praktisch immer auch als Signalinstrumente verwendet. Beispielsweise mussten alle Türmer in den Städten (Signal-)Trompete spielen können. Daraus resultierte eine hohe gesellschaftliche Anerkennung der Trompeter, die sich meist auch finanziell bemerkbar machte. Oftmals waren die Türmer/Trompeter bereits seit dem Mittelalter als Berufsgruppe anerkannt – anders als alle anderen Musiker. Verdi ließ für seine Oper Aida eine spezielle Fanfarentrompete, die Aida-Trompete herstellen.
Aber auch im Militär-Handwerk spielten die Trompeter als Signalgeber (Datenüberträger) eine wichtige Rolle.
In den letzten Jahrzehnten ist das Spielen der Trompete sehr populär geworden. Die Nachfrage nach Instrumenten wird heute meist durch große Betriebe mit industrieller Instrumentenproduktion gedeckt. Natürlich gibt es nach wie vor eine Reihe von Blechblasinstrumentenbaumeistern in kleineren Firmen, die in der Lage sind, individuell dem Musiker angepasste Instrumente zu bauen.

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